Gläserner Christbaumschmuck

In den 1820er Jahren entwickelten findige Lauschaer Glasbläser aus der Glasperlenherstellung heraus größere, dünnwandige Glaskugeln und dekorierten damit in Ermangelung echter Früchte Ihre Weihnachtsbäume. Der gläserne Christbaumschmuck war geboren und begann seinen Siegeszug in die ganze Welt.

Glasbläserei in Heimarbeit

Gläserner Christbaumschmuck entstand traditionell mundgeblasen und vollständig handgemacht in Heimarbeit. Alle Familienmitglieder halfen mit. Die Männer bliesen auf. Die Frauen versilberten, dekorierten und verpackten. Selbst die Kinder waren gefordert. Eine eher althergebrachte Arbeitsteilung, bei der die Heranwachsenden ihr künftiges Handwerk erlernten. Die Häuser der Glasbläserfamilien waren zugleich Werk- und Heimstatt.

Glasbläserfrauen

Vor allem die Ehefrauen der Glasbläser und Botenfrauen trugen bis Mitte des 20. Jahrhunderts die begehrten gläsernen Kostbarkeiten auf dem rund 17 km langen Weg von Lauscha nach Sonneberg zu den Verlegern. Die Ware wurde auf Tragekörben oder Holzgestellen, den sogenannten "Raaf", über unbefestigte Wege durch den Wald des Thüringer Schiefergebirges getragen. Besonders während der Hochsaison – in den Herbst- und Wintermonaten – war es eine kräftezehrende Strapaze.

Holzskulptur der Lieferfrau von Hans-Jürgen Gögel in der Bahnhofstr. in Lauscha als Hauptmotiv des Plakates des Glasstammtisches (Kulturkollektiv Goetheschule e.V.)  zur 2. Wanderung auf dem Glasbläserpfad  von Lauscha nach Sonneberg am 11. Mai 2024

2. Glasbläserpfad Wanderung am 11.05.2024


Wir werden die rund 17 km des Hinweges entspannt mit Funktionsbekleidung meistern. Dennoch sind auch zeitgenössische Kleider und Accessoires willkommen, um noch besser in die Geschichte einzutauchen.


Die Bürgermeister Norbert Zitzmann (Lauscha) und Ulrich Kurtz (Steinach) begleiten mit dem Kreisheimatpfleger Thomas Schwämmlein die Wanderung nach Sonneberg, um reichlich Wissenswertes zu Historie, Orten und Menschen mit den Wanderern zu teilen.

Lothar R. Richter und Jürgen Müller-Blech steuern neben profunden Fakten zum gläsernen Christbaumschmuck und seinen MacherInnen, auch bekannt leckeres "Schmarbrot" für die Rast an der Wiefelsburg bei.


Musik und Getränke werden den Rastenden zusätzlich neuen Elan geben, um beschwingt weiter nach Sonneberg zu wandern.

Vollständig ehrenamtlich organisierte Veranstaltung des "Glasstammtisches" beim Kulturkollektiv Goetheschule e.V.
(Teilnahme auf eigenes Risiko.)

Start:

Fotopunkt "Glasbläserfrau" an der ELIAS Glashütte - Farbglashütte Lauscha (Straße des Friedens 46, 98724 Lauscha, kostenlose Parkplätze)

Termin:
Samstag, den 11. Mai 2024, 9 Uhr - endet je nach Wandergeschwindigkeit  😉

Strecke:
ca. 17 km: Lauscha - Steinach - Wiefelsburg - Sonneberg
Die Rücktour ist mit der Südthüringen Bahn geplant.

Anmeldungen:
medien@kulturkollektiv-goetheschule.de

Meilenstein immaterielles Kulturerbe

Dr. Gerhard Greiner-Bär, Jürgen Müller-Blech & Lothar R. Richter mit gläsernem Lauschaer Christbauimschmuck

Jürgen Müller-Blech, Lothar R. Richter und Dr. Gerhard Greiner-Bär

2021 war es so weit und die langjährigen intensiven Bemühungen von Dr. Gerhard Greiner-Bär, Jürgen Müller-Blech & Lothar R. Richter wurden mit der Eintragung der "Herstellung von mundgeblasenem Lauschaer Christbaumschmuck" ins bundesweite Verzeichnis für immaterielles Kulturerbe belohnt. Gläserner Lauschaer Christbaumschmuck ist nicht nur ein liebgewonnenes Kulturgut zur Weihnachtszeit, sondern auch leidenschaftlich gelebte Handwerkstradition, die auch heute noch für viele Familien Lebensgrundlage ist wie auch Anziehungspunkt für kleine und große Liebhaber.

Lothar R. Richter bietet Ihnen mit dem nachfolgendem Hörbeitrag eine kleine, aber profunde, Einführung in Bedeutung und Geschichte des mundgeblasenen Lauschaer Christbaumschmucks und des Lauschaer Glasbläserpfades.

 16,3 km


STRECKE

ca. 4,5 h


DAUER

646 m


HÖCHSTER PUNKT

386 M


TIEFSTER PUNKT

Reisehinweise

Anreise & Parken

Wenn Sie mit dem PKW anreisen, parken Sie auf dem kostenlosen Kundenparkplatz an der ELIAS Glashütte - Farbglashütte Lauscha. Natürlich ist auch die Anreise mit dem ÖPNV ♥herzlich willkommen.

Rücktour mit der Bahn

Für die Rücktour ab Sonneberg nach Lauscha bietet sich der Zug Richtung Neuhaus an, der i.d.R. tagsüber im Stundentakt fährt. Mehr unter www.bahn.de .
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